Hallo meine Lieben,
heute möchte ich Euch das Basis-Konzept der Positiven Psychologie („PP“) vorstellen – das PERMA-Modell.
Es stammt von dem Pionier der PP – dem amerikanischen Psychologen Martin Seligman, der seit Jahren zum Thema „Glück“ forscht und dabei die Antworten auf folgende Fragen sucht:
Wie erreicht man das Wohlbefinden im Leben?
Was bringt mich zum Aufblühen („Flourishing“)?
Das PERMA-Modell definiert Seligman’s Well-Being-Theorie (Theorie des Wohlbefindens), welche besagt, dass Glück bzw. Well-Being messbar und erlernbar ist und eintritt, sobald wir lernen, folgende Faktoren in unser Leben zu integrieren:
P – Positive Emotionen – wie Freude, Dankbarkeit, Hoffnung, Inspiration…sind ernorm wichtig und sollten bewusst praktiziert werden. Die Regel ist: für jede negative Emotion die wir verspüren brauchen wir 3 positive Emotionen um diese zu neutralisieren! In einem anderen Blog werde ich die gezielten Interventionen dazu vorstellen, für den Anfang aber: nehmen wir bewusst alle positiven Micro-Momente wahr: ein Lächeln in der U-Bahn, ein schönes Bild, eine freundliche Geste, eine freie Parklücke, eine warme Erinnerung an unsere Liebsten, usw. Sammeln wir jeden Tag so viele gute Gefühle wie möglich!
E –Engagement – es ist wichtig, Beschäftigungen zu haben, die man gerne tut und genießt. Diese Tätigkeiten soll man mit Engagement ausüben d.h. sich auf diese voll und ganz fokussieren, mit Leib und Seele dabei sein. Sobald man nicht merkt, wie die Zeit vergeht ist man in einem vollkommenen Hingabezustand, der als „Flow“ bezeichnet wird. Wir vergessen alles um uns herum und sind nur auf das „hier und jetzt“ konzentriert. In diesem Zustand sondert unser Gehirn besonders viele „Happy-Botenstoffe“ aus, die uns beflügeln und beschwingen. Diese Tätigkeiten können ganz unterschiedlicher Natur sein – Sport, Arbeit an einem Projekt, Malen, Putzen (ja, auch das kann in den Flow versetzen!), Lesen, Singen, …..usw. Wichtig ist es, dass die Tätigkeit uns etwas herausfordert aber nicht überfordert.
Als Eingangsübung versuchen wir bei jeder Tätigkeit, die wir machen (müssen?), die Achtsamkeit zu stärken also im „Hier und Jetzt“ zu sein. Auch bei den unbeliebten Tätigkeiten bringt das mehr Zufriedenheit und Motivation!
R – Relations also Beziehungen. Nur die wenigsten Menschen können alleine glücklich sein. In erster Linie denke ich da an…Eremiten, die es durch Meditation und Gebete schaffen, in Einsamkeit die Glückseeligkeit zu erreichen. Aber selbst sie haben doch Gott als Ansprechpartner…
Durch Ausbau von guten Beziehungen (d.h. solchen, die uns gut tun, die auf positiven Emotionen und Gleichstellung aufgebaut sind und uns die Energie nicht entziehen) steigern wir erheblich unser Wohlbefinden und teilen es mit anderen. Daher bitte umschauen: mit wem möchte ich meine Beziehung intensivieren und mit wem eher reduzieren – Freunde, Bekannten, Arbeitskollegen, Nachbarn, auch Familie checken. Und denkt daran: immer schön und erfüllend ist es, „zu geben“ (Zeit, Aufmerksamkeit, gutes Wort, kleines Geschenk, Hoffnung, Hilfe, Kompliment, Zuneigung…). Es gibt so viel, was wir geben können!
M – Meaning also Sinn. Damit ist gemeint, Zeit für etwas aufzuwenden, was größer ist als wir selbst und wenigstens teilweise auf die schwierige Frage antwortet „Warum bin ich da?“. Durch dieses „Projekt“ entwickeln wir uns weiter und wachsen über uns hinaus. Was kann das sein? Ein religiöser Glauben, soziales Engagement, berufliche Erfüllung, Familie, Politik, karitative Tätigkeit, gemeinnützige Arbeit… Hand aufs Herz: hat nicht jeder von uns schon einmal gedacht: was gibt meinem Leben überhaupt einen Sinn? Ich weiß, das Thema ist kompliziert und sorgt oft für Verstimmungen, aber es lohnt sich einmal zu reflektieren und falls wir nichts parat haben weil die Kinder bereits aus dem Haus sind, die Eltern bei guter Gesundheit und der Job liefert keine Verwirklichung kann man sich auf die Suche machen. Und es gibt viele Möglichkeiten!
A – Accomplishment also Erfolg bzw. Zielerreichung. Um Wohlbefinden zu erlangen brauchen wir im Leben Erfolge. Sie geben uns Selbstvertrauen, Selbstwertgefühl und Motivation. Es ist daher wichtig, sich die vergangenen Erfolge immer wieder vor die Augen zu halten und auch immer wieder neue Erfolge zu erleben.
Wichtig ist: Erfolg ist keine Frage der Intelligenz sondern der Unnachgiebigkeit, Entschlossenheit und ständiger Wiederholung!
Erfolg ist etwas sehr subjektives und muss nicht gleich so etwas wie ein Marathonlauf sein. Es ist genauso wichtig sich kleine, kurzfristig erreichbare Ziele zu setzten z.B. „Diese Woche gebe ich meine Steuererklärung ab“ (das ist übrigens mein Ziel für diese Woche!). Alleine schon jeden Tag die Tagesziele aus der „To-do-Liste“ zu streichen ist ein Erfolg und das Gehirn belohnt diesen mit Dopaminausschüttung!
Ich hoffe, ich habe euch mit PERMA ein paar Anregungen liefern können. Welcher von den 5 Bereichen spricht euch besonders an? Fangt dort an! Macht euch einen kleinen Plan: was will ich machen, warum und wie gehe ich dabei vor. Und nicht vergessen: schon mit wenig anzufangen ist besser als gar nicht anzufangen!
Gutes Gelingen wünscht euch eure Renata